Löst Erythrit Herz-Kreislauf-Erkrankungen aus?

Löst Erythrit Herz-Kreislauf-Erkrankungen aus? - Löst Erythrit Herz-Kreislauf-Erkrankungen aus?

Vielleicht hast Du es in den letzten Wochen ja bereits in den Medien gelesen, denn es gab reißerische Schlagzeilen wie “Herzinfarkt und Schlaganfälle: Neue Studie zeigt – so gefährlich sind Süßstoffe”, “Erythrit ist doch nicht unbedenklich” und “Künstlicher Süßstoff lässt das Blut verklumpen”. (Hier nur am Rande: Erythrit ist weder ein Süßstoff, noch künstlich). Doch stimmen diese Aussagen überhaupt? Zweifel sind angebracht, denn die Medien verdienen Geld mit Werbung auf ihren Webseiten und versuchen deswegen mit übertriebenen Überschriften Klicks zu generieren. Wir wissen jedoch aus unseren eigenen Erfahrungen im Bereich der Ernährungswissenschaften und Biomedizinischen Physik, dass einzelne Studien nie so aussagekräftig sind, wie sie auf den ersten Blick wirken. Deswegen präsentieren wir Dir hier die Fakten zur Studie.

Was/wen untersucht die Studie? 

In der Studie wurden hauptsächlich Risikopatienten für Herz-Kreislauf-Erkrankungen untersucht, z.B. litten schon 70% der Studienteilnehmer an Koronaren Herzerkrankungen. Außerdem gab es viele Diabetes- und Herzinfarkt-Patienten, 70% der Teilnehmerinnen hatten Bluthochdruck und der durchschnittliche BMI lag bei 29. An dieser Gruppe wurde untersucht, wie viele der Menschen innerhalb von 3 Jahren einen Schlaganfall erleiden oder eine Herz-Kreislauf-Erkrankung entwickeln.

Ergebnisse der Studie 

Die Studie kam zu dem Ergebnis, dass Patienten mit Herz-Kreislauf-Erkrankungen höhere Werte an Erythrit im Blut hatten. Ganz wichtig: Es wurde dabei nicht berücksichtigt, wie viel Erythrit diese Menschen konsumieren, lediglich erhöhte Werte wurden festgestellt. Das ist deswegen wichtig, weil der Körper auch selbst Erythrit produziert und Erythrit in vielen Lebensmitteln natürlicherweise enthalten ist.

Dass Blutzellen auf Erythrit reagieren und bis zu 2 Tage nach dem Konsum im Blut nachweisbar ist, wurde in weiteren kleinen Studien mit lediglich 7 Teilnehmern gezeigt. Diese Gruppe an Menschen ist jedoch so klein, dass sie keinerlei Aussagekraft hat.

Sollte man Erythrit jetzt also vermeiden? 

Nein, zumindest nicht der durchschnittliche Verbraucher. Erythrit ist und bleibt ein guter Ersatzstoff, um Zucker und dessen negative Effekte zu vermeiden. Die Forscherinnen sagen in der Studie sogar selbst, dass die Erythrit-Werte lediglich korrelieren, jedoch keinerlei Hinweise auf eine Kausalität vorhanden sind, Erythrit also womöglich nicht der Auslöser von Herz-Kreislauf-Erkrankungen ist. Risikopatienten für Herz-Kreislauf-Erkrankungen, wie sie oben genannt worden sind, können nach Rücksprache mit ihrem Arzt den Konsum ggbfs. einschränken, allerdings sollte auch der Konsum von Zucker eingeschränkt werden. Hier ist definitiv eine Abwägung notwendig, die mit einem Arzt besprochen werden sollte.

Haben wir Dein Interesse geweckt? 

In der 5. Folge unseres Podcasts besprechen wir die Studie bis ins kleinste Detail. Hör doch mal rein!

Quelle: https://www.nature.com/articles/s41591-023-02223-9.epdf 


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