Ist zu viel Fruchtzucker ungesund?

Fructose (Fruchtzucker) gilt als gesünderer Ersatz für den Haushaltszucker, weil der glykämische Index niedriger ist (mehr zum glykämischen Index findest du hier). Das ist jedoch ein Trugschluss. Das Problem dabei ist nicht die Fructose, die wir essen, wenn wir einen Apfel snacken. Vielmehr geht es dabei um Lebensmittel, die mit Fructose angereichert sind.

Warum ist das so?

Fructose wird in der Lebensmittelindustrie eingesetzt, da sie viel süßer als Glucose ist und somit weniger eingesetzt werden muss, um die gleiche Süßkraft zu erreichen. Die Menge ist hierbei entscheidend. In Lebensmitteln und auch in Säften oder Smoothies ist der Fructosegehalt viel höher als in Früchten. Und das kann schädlich sein.

Fructose wird im Körper nicht wie Glucose (Traubenzucker) verstoffwechselt, wird aber trotzdem zur Energiegewinnung genutzt. Bracuhen wir die Energie jedoch gerade nicht, gelangt die Fructose in die Leber. Dort wird sie zu Fett umgebaut. Dieses Fett wird entweder in der Leber eingelagert, gelangt ins Blut oder wird weiter in die Fettdepots transportiert. Folgen können eine Fettleber, erhöhte Blutfettwerte und Übergewicht sein. Außerdem wird ein Diabetes Typ 2 durch zu hohe Fructoseaufnahme gefördert.

Auch kann Fructose das Sättigungsgefühl beeinflussen. Das Sättigungsgefühl wird über das Hormon Leptin gesteuert. Dieses wird ausgeschüttet, wenn nach einer Mahlzeit die Fettdepots gefüllt sind. Unser Gehirn vermittelt uns dann, dass wir satt sind. Bei einer zu hohen Fructoseaufnahme wird dieser Mechanismus gestört.

Das alles bedeutet nicht, dass wir kein Obst mehr essen sollten. Wie schon erwähnt, enthält Obst deutlich weniger Fructose als verarbeitete Lebensmittel. Außerdem liefert Obst auch wichtige Nährstoffe und Vitamine. Es ist jedoch ratsam, auf Säfte, Smoothies und hoch verarbeitete Lebensmittel mit Fructose so gut es geht zu verzichten.