Zuckeralkohole
Zuckeralkohole, oder auch mehrwertige Alkohole genannt, enthalten keinen Alkohol, wie der Name evtl. vermuten lassen könnte. Zumindest nicht den Alkohol, den wir gerne mal in Form von Wein oder Bier trinken. Das Wort Alkohole stammt hier aus der Chemie und sagt aus, dass an dem Stoff ein Alkoholmolekül gebunden ist.
Sie gehören zu den Kohlenhydraten, sind aber kein Zucker und werden aus Früchten, Mais, Kartoffeln und anderen Lebensmitteln hergestellt, sind also genau wie der Haushaltszucker natürlichen Ursprungs. Zudem liefern sie sehr wenige Kalorien mit rund 2,4 kcal pro 100 Gramm, teilweise sind sie sogar kalorienlos.
Da sie kalorienarm sind und 1:1 mit der Menge an Zucker ersetzt werden können, sind sie in zuckerreduzierten, zuckerarmen und zuckerfreien Produkten enthalten. Dadurch schmecken diese ähnlich süß, liefern aber weniger bis keine Energie.
In der Tabelle könnt ihr die aktuell zugelassenen Zuckeralkohole sehen:
Zuckeralkohol | E-Nummer |
Sorbit | E 420 |
Mannit | E 421 |
Isomalt | E 953 |
Polyglyitolsirup | E 964 |
Maltit | E 965 |
Lactit | E 966 |
Xylit | E 967 |
Erythrit | E 968 |
Zuckeralkohole haben einen großen Vorteil gegenüber Zucker: Sie lassen den Blutzuckerspiegel nicht ansteigen und benötigen dadurch auch kein Insulin. Somit hat die Bauchspeicheldrüse keine Arbeit, auch wenn wir etwas süßes Naschen. Außerdem sind sie im Gegensatz zu Zucker sogar gut für die Zähne und werden deswegen oft in Zahnpflegeprodukten genutzt.
Allerdings haben sie auch einen Nachteil: Unser Körper ist an die Umsetzung von Zuckeralkoholen nicht gewöhnt. Das führt dazu, dass sie bei großen Mengen abführend wirken (man kennt das z.B. von TicTacs oder Lakritz). Enthält ein Produkt mehr als 10% Zuckeralkohole, muss der Hinweis "Kann bei übermäßigem Verzehr abführend wirken" angegeben werden.
Für die tägliche Aufnahmemenge gibt es einen Richtwert von 0,5g pro kg Körpergewicht. Eine Person, die 70 kg wiegt, sollte also maximal 35g Zuckeralkohole am Tag essen. Deswegen geben wir unter der Nährwerttabelle immer an, wie viele Zuckeralkohole (mehrwertige Alkohole) enthalten sind.
Der Richtwert ist jedoch auch sehr individuell und man sollte mit kleinen Mengen beginnen und ausprobieren, wie viel man gut verträgt. Je öfter und länger man Zuckeralkohole zu sich nimmt, desto mehr gewöhnt sich der Körper auch daran, sodass man irgendwann mehr zu sich nehmen kann. So steht einem zuckerarmen/zuckerfreien Genuss also nichts mehr im Wege!
Quellen:
Bundeszentrum für Ernährung: Süßungsmittel. Verfügbar unter: https://www.bzfe.de/lebensmittel/lebensmittelkunde/suessungsmittel/. Besucht am: 31.03.22, 2022.
European Food Safety Authority: Süßungsmittel. Europäische Behörde für Lebensmittelsicherheit. Verfügbar unter: https://www.efsa.europa.eu/de/topics/topic/sweeteners. Besucht am: 31.03.22, 2022.
Lebensmittelklarheit: Was sind mehrwertige Alkohole? Verfügbar unter: https://www.lebensmittelklarheit.de/fragen-antworten/was-sind-mehrwertige-alkohole. Besucht am: 31.03.22, 2018.
Verbraucherzentrale.de: Kokosblüten-, Birkenzucker, Stevia & Co. kein sinnvoller Zuckerersatz | Verbraucherzentrale.de. Verfügbar unter: https://www.verbraucherzentrale.de/wissen/lebensmittel/schlankheitsmittel-und-diaeten/kokosblueten-birkenzucker-stevia-co-kein-sinnvoller-zuckerersatz-13370. Besucht am: 31.03.22, 2021.